Zum Start des neuen Jahres haben wir Verstärkung der Extraklasse für unsere Trainerriege hinzugezogen. Sophie Schütz, langjährige Tänzerin und mehrfacher Landesmeister unterrichtet unsere Turniertanz-Paare in Lateintanz. Falls ihr Sophie noch nicht kennt, haben wir im Folgenden eine kleine Vorstellung in Form einer Frage-Antwort-Runde organisiert. Wir wünschen viel Spaß mit dem Interview.
Hallo Sophie und erst einmal vielen Dank, dass du dem Interview für den Dancepoint Neunkirchen zugestimmt hast.
Hallo Henning, klar, gar kein Problem.
Ich wette für unsere Leser:innen ist es am interessantesten zu erfahren, was du schon alles erreicht hast, deshalb die Frage: Wie viele Titel hast du schon gewonnen und welche waren das genau?
Zu unseren größten Erfolgen zählen insgesamt vier Landesmeistertitel in Rheinland Pfalz in der S- Klasse Latein, der höchsten Klasse, die es im Tanzsport gibt. Wir konnten den Landesmeistertitel auch zweimal über 10 Tänze, also der Kombination aus Standard und Latein, gewinnen. International konnten wir zwei Weltranglistenturnieren gewinnen, eins in Lausanne und eines in den Niederlanden.
Der wichtigste Titel war aber sicherlich der Deutsche Meistertitel bei den Profis, denen wir seit 2019 angehören. Dort konnten wir in unserem ersten Profijahr den Deutschen Meistertitel in der Kür gewinnen und den Vizedeutsche Meistertitel der Profis in den Lateintänzen. Im gleichen Jahr tanzten wir unsere erste Europameisterschaft für Deutschland und wurden dort 16.Es ist wirklich beeindruckend, dass du nicht nur auf nationaler sondern auch auf internationaler Ebene so weit gekommen bist. Aber all diese Erfolge haben bestimmt auch eine Menge Zeit und hartes Training erfordert. Wie lange tanzt du schon und wie bist du zum Tanzen als Leistungssport gekommen?
Ich tanze seitdem ich drei Jahre alt bin, habe aber ganz „harmlos“ mit Kindertanz angefangen. Meine Mama hat mich damals zum Tanzen gebracht, weil ich schon in einer Krabbelgruppe immer gerne gesungen und getanzt habe. Mit etwa sechs Jahren habe ich dann so richtig mit dem Lateintanzen angefangen und bin seitdem immer dabei geblieben.
Und diese ganze Erfahrung zahlt sich aus. Welche Tänze liegen dir am besten und welche davon unterrichtest du auch?
Ich tanze seit ca. sieben Jahren nur noch Latein und habe vorher auch Standard getanzt. Ich unterrichte hauptsächlich Latein und ein bisschen Standard von Kindergartenkindern bis zu den Senioren.
Eine solche Karriere bietet dir einige Möglichkeiten für die Zukunft. Stehen denn noch Wettkämpfe bevor, oder konzentrierst du dich inzwischen eher auf deine Tätigkeit als Trainer?
Wir haben unser letztes Turnier im März 2020 getanzt und haben auch nicht vor wieder in das Turniergeschehen einzusteigen. Ich bin neben meiner Trainertätigkeit auch Wertungsrichterin und möchte in den Bereichen noch höhere Lizenzen machen. Außerdem bin ich Pressesprecherin des Landestanzsportverbandes Rheinland-Pfalz, was mir viel Spaß macht und wodurch ich auch weiterhin auf allen Turnieren dabei bin.
Nach wie vor bist du also wirklich leidenschaftlich in das Tanzen investiert. Von dir als Profi möchte ich jetzt aber einmal wissen, was motiviert dich eigentlich immer weiter zu machen und immer alles zu geben?
Als Trainerin meine Leidenschaft weiterzugeben und zu sehen, wie die Kinder Fortschritte machen, Spaß am Tanzen haben und sich weiterentwickeln.
Als Tänzerin der Punkt, dass man nie am „Ende“ angekommen ist. Beim Tanzen gibt es immer neue Ideen, Inspirationen und Bewegungsabläufe, die es zu verbessern gilt.Und was ist für dich der beste Moment oder das beste Gefühl bei einem Wettkampf?
Wenn man gewinnt! Nein, Spaß bei Seite, ich mag eigentlich alles, was mit Turnieren zu tun hat. Das Reisen, die schönen Kleider, das Schminken und Frisieren, der Nervenkitzel und natürlich das Gefühl auf der Tanzfläche zu stehen und zu tanzen. Trotzdem ist auch die Siegerehrung immer ein besonderes Gefühl, da man weiß, dass sich das viele Training auszahlt.
Ja, wenn du so davon erzählst, stelle ich mir das wirklich atemberaubend vor. Aber sag mal, auf deinem langen Weg in der Welt des Tanzens, wann und wie bist du da eigentlich zum Dancepoint geraten?
Ich habe bereits bei der Gründung des Dancepoints vor knapp fünfzehn Jahren für den Dancepoint getanzt und dort trainiert. Ich komme selbst aus Neunkirchen und habe dort bis zu meinem Abitur am Krebsberg Gymnasium in Wiebelskirchen gewohnt. Mein Partner wohnte damals noch in Bad Kreuznach, was dann aber den Wechsel nach Rheinland Pfalz nötig machte. Mittlerweile wohnen wir seit knapp zehn Jahren in Neustadt und haben dort unseren „Heimverein“ , den TSC Saltatio Neustadt, gefunden. Ich bin aber trotzdem über all die Jahre weiterhin freundschaftlich mit dem Dancepoint verbunden und freue mich jetzt, mich als Trainerin wieder aktiv einbringen zu können.
Also ein ehemaliges, treues Mitglied! Der Dancepoint ist dankbar und stolz darauf, mit dir eine so erfolgreiche, talentierte und ehrgeizige Trainerin im Team zu haben. Zum Schluss möchte ich dich noch etwas fragen. Bei all den vielen Turnieren und Tänzen musst du ja auch eine gewaltige Menge an Liedern gehört haben, manche bedeutend öfter als andere. Was ist eigentlich dein Lieblingslied, zu dem du am Liebsten tanzt?
Das ist schwer zu sagen… Bei Samba wahrscheinlich das Lied „Street Life“ , das bei den German Open, einem der größten Turniere weltweit, in den Endrunden gespielt wird. Ich mag aber auch sehr viele Rumba Lieder. Es gibt so viele facettenreiche Titel, die alle eine besondere Stimmung ausdrücken. Da ist es schwer, sich für einen zu entscheiden.
Damit beenden wir unser Interview mit Sophie Schütz. Dankeschön für diesen interessanten Einblick in dein Leben und den Turniertanz.
Falls auch ihr den Nervenkitzel eines Wettkampfs spüren möchtet, könnt ihr euch jetzt im Dancepoint Neunkirchen e.V. anmelden und sofort loslegen. Das Training für Standard/Latein findet jeden Donnerstagabend zwischen 17:30 und 19:00 Uhr statt. Wir freuen uns auf euch und darauf euch auf eurem Weg an die Spitze zu unterstützen!